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Beschreibung:

Der Wicklungsstich ist als Ersatz für den Schotstek konzipiert. Er benötigt zwar mehr Seil, ist dafür aber unter Last lösbar.
Für den Wicklungsstich ist sowohl eine Variante für gleich starke Leinen als auch eine Variante für unterschiedlich starke Leinen verfügbar, siehe unten.

Geschichte:

Diesen Knoten habe ich 2021 im Urlaub in Greetsiel entwickelt. Mich hatte bisher am Schotstek gestört, dass dieser nach hoher Last etwas klemmt und sich manchmal nur schwer lösen lässt. Mit dem Wicklungsstich habe ich, so wie es aussieht, (hoffentlich) eine Lösung gefunden. Das „hoffentlich“ deshalb, weil ich ihn bisher nur mit meinem Körpergewicht testen konnte. Daher ist er noch nicht mit Höchstlast getestet worden und mit Vorsicht zu verwenden.

Haftungsausschluss:

ACHTUNG!

Prüfen Sie den Knoten sorgfältig und gewissenhaft! Fehler beim Knüpfen des Knotens können zu schweren Verletzungen oder zum Tod führen! Es wird keinerlei Verantwortung für irgendwelche Vorfälle oder Zwischenfälle übernommen, die sich aus der Verwendung irgendeiner Information auf dieser Homepage ergeben. Siehe auch Seite „Haftungsausschluss“.
Die von mir selbstentwickelten Knoten wurden von mir ausgiebig getestet. Sie haben jedoch noch ein Praxisbewährung durchlaufen. Daher sind all diese Knoten mit äußerster Vorsicht anzuwenden und solange die Praxisbewährung nicht vorliegt, ist die Anwendung in sicherheitsrelevanten Fällen zu unterlassen.
Um Erfahrungsberichte wird gebeten.

Daten:

Knoten-Typ:

Lösbarer Verbindungsknoten

ABOK-Nr.:

nicht gefunden!

Knoten-Festigkeit:

?

Entwickler:

Jürgen Sartor, Karlsruhe, Deutschland

Datum der Entwicklung:

2021-09-20

Datum der Veröffentlichung :

2021-11-06

Verwandte Knoten:

Schotstek

Vorteile:

  1. nicht allzu schwer zu knüpfen
  2. sicher (Nachweis fehlt noch)
  3. relativ leicht lösbar, auch nach höheren Lasten

Nachteile:

  1. Er ist nicht so leicht zu knüpfen wie der Schotstek.
  2. Er braucht mehr Seil als der Schotstek.

Wirkprinzipien:

  1. Übertragung der Hauptlast auf den stehenden Part.
  2. Einklemmen der Bucht der Basisleine durch doppelte bzw. mehrfache Umwicklung.
  3. Sicherung des Slips durch 180°-Wende.

Variante mit gleich starken Leinen

Knüpfen/Schlagen:

Zu Beginn legt man eine Bucht mit der Basisleine (blau).
Mit der Stek-Leine (grün) geht man dann von vorne durch die Bucht auf die Seite der stehenden Part der Basisleine.
Anmerkung: Dies ist ein Gegensatz zum Schotstek, der zuerst um den losen Part geschlagen werden muss! Prinzipiell geht das zwar auch mit dem Wicklungsstich, aber ich habe festgestellt, dass es besser ist, wenn man erst die Kraft auf den stehenden Part überträgt.

Danach schlägt man zuerst einen Törn …

… und mindestens(!) noch einen weiteren Törn um die beiden Parten der Bucht der Basisleine.

Jetzt wird der lose Part der Stek-Leine nach unten über die beiden Törn geschlagen …

… und von hinten(!) der Slip durch die Bucht der Basisleine zurückgeführt.
Die hier gezeigte Führung des losen Endes (Tampens) hat mind. drei Vorteile:

  1. Durch die 180°-Wende, wird Last von dem Slip genommen.
  2. Da der Slip in die gleiche Richtung zeigt wie der stehende Part, wird beim Zug an diesem Part der Slip festgezogen und nicht gelöst.
  3. Der Slip liegt unter dem losen Part der Basisleine, die Zugkräfte aber vorwiegend auf den beiden stehenden Parten der beiden Leinen. Daher lässt sich der Slip leichter lösen.

Danach schiebt man die Törns soweit wie möglich nach unten, d. h. Richtung Bogen der Bucht, …

… und kann dann den Stek bzw. Stich belasten.

Lösen/Öffnen:

Zum Lösen des Knotens wird „einfach“ und kräftig am losen Ende des Slips der Stek-Leine gezogen.

Variante mit unterschiedlich starken Leinen

Es ist wichtig folgende Regel einzuhalten:
Basisleine = dicke Leine = Bucht-Leine
Stek-Leine = dünne Leine

Knüpfen/Schlagen:

Der Anfang des Knüpfens ist identisch zum oben gezeigten Ablauf.
Die Stek-Leine (grün) wird durch die Bucht der Basisleine (blau) geführt und mindestens zweimal um die Parten gewickelt.

Danach wird wie zuvor der lose Part der Stek-Leine über die Törns nach unten über die Bucht der Basisleine gelegt.

Auch jetzt kommen wir wieder mit dem Slip der Basisleine von hinten durch die Bucht der Basisleine, also mit einer 180°-Wende, aber diesmal kommen wir zwischen den Törns und dem zuletzt gelegten Schlag von hinten nach vorne aus der Bucht.

Der lose Part, der noch nach hinten herausschaut, wird nach vorne geholt und mit ihm wird mit einem weiteren Slip durch den ersten Slip dieser gesichtert.

Nun muss noch der erste Slip dicht geholt werden.

Wie bei den gleich starken Leinen wird noch versucht die Stek-Leine so weit wie möglich nach unten zum Bogen der Bucht zu schieben.
Danach ist der Stek belastbar.

Lösen/Öffnen:

Zum Lösen des Knotens wird wieder, wie bei den gleich starken Leinen, „einfach“ und kräftig am losen Ende der Slips der Stek-Leine gezogen.