als Zubindeknoten
als Bund
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Beschreibung:

Der Sartors Sack-Knoten ist ein Knoten um sicher einen Sack zuzubinden oder Gegenstände stramm zusammenzuhalten. Er ist einfach zu binden und lässt sich sehr leicht wieder öffnen, auch unter Last.

Geschichte:

Als ich den bzw. die Müller-Knoten und den Sack-Knoten (hier ist nicht der Sackstich gemeint) z. B. bei https://www.animatedknots.com/millers-knot gefunden hatte, ist mir aufgefallen, dass diese Knoten nicht unbedingt sicher sind, beim Zuknoten u. U. etwas nachgeben und je nach Belastung sich bei Bewegung auch lösen können. Daher hatte ich an einem Knoten gesucht, der beim Zuziehen sich erst einmal selbst einklemmt und dann auch einfach gesichtert werden kann.

Technik:

Beim Legen der Slips, siehe Bild 3 unten, entsteht zunächst ein geslipter Schnürknoten, der ohne Slip auch im Doppelten Spierenstich Verwendung findet. Dieser hat ähnliche Eigenschaften wie der Konstriktorknoten, da bei beiden der mittlere Törn die beiden losen Enden festklemmt. Ohne Bewegung im Knoten hält der Sartors Sack-Knoten erst einmal und man ist frei beim weiteren Binden. Dann werden die beiden Schlüpfe noch so miteinander verbunden, dass der Knoten gesichert ist.

Haftungsausschluss:

ACHTUNG!

Prüfen Sie den Knoten sorgfältig und gewissenhaft! Fehler beim Knüpfen des Knotens können zu schweren Verletzungen oder zum Tod führen! Es wird keinerlei Verantwortung für irgendwelche Vorfälle oder Zwischenfälle übernommen, die sich aus der Verwendung irgendeiner Information auf dieser Homepage ergeben. Siehe auch Seite „Haftungsausschluss“.
Die von mir selbstentwickelten Knoten wurden von mir ausgiebig getestet. Sie haben jedoch noch ein Praxisbewährung durchlaufen. Daher sind all diese Knoten mit äußerster Vorsicht anzuwenden und solange die Praxisbewährung nicht vorliegt, ist die Anwendung in sicherheitsrelevanten Fällen zu unterlassen.
Um Erfahrungsberichte wird gebeten.

Daten:

Knoten-Typ / Verwendungszweck:

  • Bindungsknoten

ABOK-Nr.:

nicht gefunden

Knoten-Festigkeit:

unbekannt

Entwickler:

Jürgen Sartor, Karlsruhe, Deutschland

Datum der Entwicklung:

2022-02-04

Datum der Veröffentlichung :

2022-03-21

Verwandte Knoten:

  • Schnürknoten (ABOK #1239)
  • Doppelter Überhandknoten (ABOK #516)
  • Doppelten Spierenstich (= 2 mal Doppelter Überhandknoten über den zugehörigen anderen Part, ABOK #498, #1415, #294)
  • Konstriktorknoten (Würgeknoten) (ABOK #1249)
  • Müllerknoten (ABOK #1241, #1242)
  • Sackknoten (nicht Sackstich, sondern ABOK #1243)
  • (Webeleinenstek (ABOK #1245))

Vorteile:

  1. Relativ einfach zu binden
  2. Klemmt schon vor der Sicherung
  3. Lässt sich leicht nach Last wieder lösen

Nachteile:

  1. unbekannt

Wirkprinzipien:

  1. Festklemmen der losen Enden durch den mittleren Part
  2. Sicherung durch Ineinanderlegen der Schlüpfe

Sartors Sack-Knoten

Anmerkung: Hier wird der Knoten um eine weiche Rolle geknotet. Er kann genau so gut zum Zuschnüren eines Sackes oder zum Zusammenbinden von Gegenständen verwendet werden.

Knüpfen/Schlagen:

Zuerst schlägt man zwei volle Törns um den Gegenstand.

Dann wird das eine lose Ende unter dem mittleren Part und dem anderen losen Ende als Schlupf (Bucht, engl. Slip) durchgeführt.

Bild 3

Danach wird das andere lose Ende, welches ja schon über dem Schlupf des anderen losen Endes liegt unter dem mittleren Part und dem des anderen Schlupfs anschließenden Part durchgeführt, sodass beide Schlüpfe miteinander verschränkt sind.

Anmerkung: Die letzten beiden Schritte kann man auch gemeinsam knüpfen. Dafür werden die beiden Schlüpfe einfach gegenseitig untereinander durchgesteckt.

Jetzt zieht man an beiden Schlüpfen, wodurch beide unter dem mittleren Part eingeklemmt werden.

Durch Ziehen der Schlüpfe in die rechtwinklige Position relative zu den Törns sind die Schlüpfe soweit eingeklemmt, dass sie sich im Normalfall, wenn keine größere Bewegung mehr auf den Knoten erfolgt, nicht mehr verschieben. Bei Bedarf kann auch ein spitzerer Winkel als 90° gewählt werden.

Von dem einen Schlupf, hier der untere, wird das lose Ende nun über den anderen Schlupf, hier der obere, gelegt.
Anmerkung: Als Variante hiervon kann dieser eine Schritt, d. h. das Einlegen des losen Endes in den gegenüberliegenden Schlupf, auch entfallen. Dann ist die Sicherung nicht ganz so sicher, wird aber für viele Anwendungsfälle trotzdem ausreichend sein.

Der obere Schlupf wird durch die Bucht des unteren Schlupfs gezogen.

Der untere Schlupf wir nun als letze Maßnahme noch an seinem losen Ende stramm gezogen, sodass der obere Schlupf eingeklemmt ist.

Damit ist der Knoten fertig und ist gesichter. Er hält jetzt großen Belastungen stand.

Lösen/Öffnen (Kurzversion):

Zum Lösen des Knotens zieht man einfach feste solange am hier nach rechts unten rausstehenden losen Ende …

… bis sich der Knoten gelöst hat.

Lösen/Öffnen (was sich abspielt):

Zum Lösen des Knotens zieht man einfach am hier nach rechts unten rausstehenden losen Ende des nach unten geschlagenen oberen Schlupfes.

Dabei dreht sich der untere Schlupf nach oben.

Durch weiteres Ziehen dreht sich der Knoten in sich selbst …

… und der obere Schlupf wird aus dem unteren Schlupf herausgezogen.

Dadurch wird der untere Schlupf freigelegt.

Eigentlich ist der Knoten jetzt schon gelöst.

Aber man kann noch am oben herausstehende losen Ende des unteren Schlupfes ziehen, …

… wodurch der Knoten dann vollständig offen ist.

Verwendung als Bund:

Der Sartors Sack-Knoten lässt sich ebenso gut als Bund verwenden, also um Gegenstände aneinander zu binden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Schlüpfe auf einem der Gegenstände zu liegen kommen, damit sie beim Strammziehen eingeklemmt werden um danach die Sicherung frei durchführen zu können.