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Beschreibung:

Der Sartor-Stek ist ein verstellbarer Stek (Knoten), der sich einfach mit der Hand verstellen lässt, wenn keine Last auf der stehenden Part ist, klemmt aber sofort wieder, sobald die Last wieder vorhanden ist. Ohne Last lässt er sich immer öffnen, aber auch, wenn er noch unter Last steht.

Geschichte:

Nachdem ich einige sehr festklemmende Steks entwickelt hatte, hatte man mich darauf hingewiesen, dass ein Stek, der sich nicht unter Last öffnen lässt, niemals in der Seefahrt zur Anwendung kommen könne. Daraufhin habe ich den Sartor-Stek entwickelt in der Hoffnung, dass dieser Stek die gewünschten Anforderungen erfüllen kann. Man wies mich auch darauf hin, dass der Stopperstek und der Topsegelschotstek gut bewährte Knoten seien, die eine gute Klemmkraft aufweisen würden. Aber genau wegen diesen beiden Knoten bin ich zum Entwickeln der Knoten gekommen, weil sie bei mir bis heute unter hoher Last bei wenigen Törns durchrutschen. Der Sartor-Stek kann sich zwar als etwas störrisch erweisen und das Lösen benötigt etwas Übung, aber die Klemmkraft ist für einen unter Last öffenbaren Stek meiner Ansicht nach einzigartig.

Haftungsausschluss:

ACHTUNG!

Prüfen Sie den Knoten sorgfältig und gewissenhaft! Fehler beim Knüpfen des Knotens können zu schweren Verletzungen oder zum Tod führen! Es wird keinerlei Verantwortung für irgendwelche Vorfälle oder Zwischenfälle übernommen, die sich aus der Verwendung irgendeiner Information auf dieser Homepage ergeben. Siehe auch Seite „Haftungsausschluss“.
Die von mir selbstentwickelten Knoten wurden von mir ausgiebig getestet. Sie haben jedoch noch ein Praxisbewährung durchlaufen. Daher sind all diese Knoten mit äußerster Vorsicht anzuwenden und solange die Praxisbewährung nicht vorliegt, ist die Anwendung in sicherheitsrelevanten Fällen zu unterlassen.
Um Erfahrungsberichte wird gebeten.

Daten:

Knoten-Typ:

Klemmknoten, verstellbare Schlaufe

ABOK-Nr.:

nicht gefunden!

Knoten-Festigkeit:

?

Entwickler:

Jürgen Sartor, Karlsruhe, Deutschland

Datum der Entwicklung:

2021-10-05

Datum der Veröffentlichung:

2021-10-09

Verwandte Knoten:

nicht unter Last lösbar:
Dani-Stek
Georg-Stek
Blake-Knoten
unter Last lösbar:
Jürgen-Stek
Topsegelschotstek
Stopperstek
Mittschiffsmannstek
Magnusstek
Tarbuck-Knoten

Vorteile:

  1. Der Sartor-Stek ist leicht zu binden und hält, je nach Seiltyp und wenn er korrekt geknüpft wurde, bereits in der einfachsten Grundform mit nur zweieinhalb Törns über 80 kg. Der Sartor-Stek übertrifft damit meiner Ansicht nach weit den Topsegelschotstek und den Stopperstek.
  2. Ist keine Last auf dem Stek, lässt er sich recht einfach verstellen, klemmt aber sofort wieder, sobald wieder Last auf den Stek kommt.
  3. Auch unter Last lässt sich der Stek durch Ziehen an der losen Part lösen.
  4. Wenn der Stek einmal seine Klemmkraft aufgebaut hat, werden die Törns durch Belastung enger gezogen.

Nachteile:

  1. Der Sartor-Stek benötigt mindestens einen Törn mehr als der Dani-Stek um die gleiche Klemmkraft aufbauen zu können.

Wirkprinzipien:

Knüpfen/Schlagen:

Zum Knüpfen (Schlagen) des Steks (grüne Leine) legt man zuerst mindestens zweieinhalb Törns über die feststehende Leine (blau) und zwar im Gegensatz zu Topsegelschot-Stek, Stopper-Stek und anderen so, dass die Törns von der Zugrichtung, hier nach schräg unten, wegweisen, hier also nach oben!

Wird eine höhere Klemmkraft benötigt, kann man noch weitere Törns um die Basisleine schlagen. Das führt auch dazu, dass weniger Klemmkraft auf dem obersten Törn liegt und der Stek sich dann auch später besser lösen lässt, weil später der Tampen unter dem obersten Törn liegt. Genaueres siehe unten.

Danach wird der Tampen zwischen der feststehenden Part der Stek-Leine und der feststehenden Leine durchgeführt. Hier wird also die Sartor-Klemme in umgekehrter Richtung wie bei dem Dani-Stek ausgeführt. (Daraus resultiert auch die etwas niedrigere Klemmkraft gegenüber dem Dani-Stek, ermöglicht aber das Lösen unter Last.)

Der Tampen wird unter der feststehenden Leine durchgeführt und über die feststehenden Part der Stek-Leine geschlagen. Damit ist eigentlich die Sartor-Klemme fertig ausgeführt, aber sie hält noch nicht, weil das eine Ende noch nicht gehalten wird.

Um die Sartor-Klemme fixieren zu können, führt man den Tampen unter dem anderen Ende der Sartor-Klemme als Slip drunter durch bis eine größer Bucht oben herausschaut.

Die rechte Hälfte dieser Bucht wird unter der Basisleine durchgeführt …


… über der Basisleine geschlagen und unter der eigenen linken Hälfte als Slip durchgesteckt. Dabei dreht sich normalerweise der Tampen, also das lose Ende, auch schon unter dem obersten Törn der im ersten Bild geschlagenen Törns nach rechts weg. Sollte dies nicht passiert sein, kann man ihn von Hand nach rechts holen.
Anmerkung:
Der positive Effekt dabei ist, dass die zuerst geschlagenen Törns am oberen Törn teilweise eine Art Querbremse erhalten haben und der oberste Törn etwas mehr gehalten wird. Das führt auch mit dazu, dass alle Törns einen besseren Halt bekommen und der Sartor-Stek damit ein viertes Wirkprinzip erhält und besser als ander Klemmknoten die Klemmkraft aufbauen kann.

Als nächstes wird die Sartor-Klemme stramm gezogen. Dazu kann man zuerst den linken Teil der Bucht nach oben ziehen und/oder dies durch ziehen an dem Slip alleine versuchen. Dazu hält man am Besten den Tampen zusammen mit der oberen Basisleine fest und zieht kräftig am Slip nach links unten. Das Festziehen ist besonders wichtig, da nur dann die Sartor-Klemme ihre volle Klemmkraft entfalten kann.

Nun werden noch die ersten Törns stramm gezogen, z. B. durch Ziehen am untersten Törn nach rechts unten.

Als Letztes wird dann die feststehen Part stramm gezogen und der Sartor-Stek kann jetzt belastet werden.

Lösen/Öffnen:

Anmerkung: wenn der Sartor-Stek unter Last steht, kann je nach Anzahl der verwendeten Törn der Tampen etwas eingeklemmt sein und der Slip lässt sich etwas schwerer lösen. Mit etwas Erfahrung verwendet man zu Beginn bereits einen oder zwei Törns mehr oder man versucht mit kräftigen und kurzen Rucken abwechselnd nach unten und oben den Slip wie in der folgenden Sequenz beschrieben zu lösen.

Zum Lösen zieht man am Besten zuerst am Tampen nach schräg unten …

… und dann nach schräg oben.

Dabei wird der Slip unter der Bucht rausgezogen.

Bei einem nochmaligen Ziehen nach schräg unten oder nach rechts, also senkrecht zu Basisleine zieht sich der Tampen auch unter dem linken Halte-Part der Sartor-Klemme raus.

Hält man jetzt den Tampen noch fest, kann man mit wenig Zugkraft noch eine größere Last halten. Aber der Tampen kann jetzt auch mit wenig Kraft entgegen seine Laufrichtung rückwärts gezogen werden und damit der komplette Stek geöffnet werden.

Bemerkung zu den folgenden Varianten:
Die meisten Varianten sind untereinander kombinierbar!

Variante 1, Sartor-Stek für erhöhte Klemmkraft und leichteres Lösen:

Siehe dazu die „Euler-Eytelwein-Formel“ in Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Euler-Eytelwein-Formel

Wird eine höhere Klemmkraft benötigt, kann man zu Beginn des Knüpfens noch weitere Törns um die Basisleine schlagen. Wie man an der Euler-Eytelwein-Formel erkennen kann, führt das dazu, dass pro Törn immer weniger Kraft auf den Törns liegt und dementsprechend auf dem obersten Törn die niedrigste Kraft. Da der Tampen unter dem obersten Törn zum Liegen kommt, wird er auch um so weniger eingeklemmt, je mehr Törns verwendet werden. Damit ist der Sartor-Stek auch umso besser lösbar, je mehr Törns verwendet werden.

Variante 2, Sartor-Schlaufe:

Möchte man eine verstellbare Schlaufe haben, die unter Last lösbar ist, wird einfach die lose Part der Leine zum Schlagen des Steks verwendet.