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Beschreibung:

Die Sartors-Seilspanner-Schlaufe ist eine Schlaufe zum Spannen von Seilen mit folgenden Eigenschaften:

  • End-Schlaufe
  • selbstklemmender Seilspanner
  • vorzugsweise mit Schlupf im losen Ende zu verwenden
  • trotz Schlupf im losen Ende hohe Haltekräfte
  • auch unter (begrenzter) Last lösbar
  • löst sich nach dem Öffnen komplett auf

Die Sartors-Seilspanner-Schlaufe benötigt allerdings am anderen Ende des stehenden Parts einen weiteren Knoten und ist daher, wie die meisten Seilspannerknoten, alleine nicht geeignet um ein Seil um ein Objekt zu spannen.
Dieser Knoten bzw. diese Schlaufe besitzt Eigenschaften von folgenden Knoten:

Die Sartors-Seilspanner-Schlaufe baut seine Klemmeigenschaft nur bei gleichmäßiger Belastung der beiden Schenkel der Schlaufe auf, daher muss er bei unsymmetrischer (und bei dynamischer?) Belastung gesichert werden. Diese Eigenschaft kann aber auch zum Spannen und zum Lösen positiv genutzt werden.

Technik:

Die Sartors-Seilspanner-Schlaufe funktioniert ähnlich wie der Hondaknoten als Seilspanner, bei dem das lose Ende zwischen dem stehenden Part und dem losen Part eingeklemmt wird. Der Unterschied ist jedoch, dass sich die Sartors Seilspanner-Schlaufe nach dem Rausziehen des losen geschlupften Endes vollständig auflöst und nicht noch ein noch zu lösender Überhandknoten übrig bleibt.

Geschichte:

Nachdem ich die Seilspannereigenschaft des Hondaknotens entdeckt hatte, hatte mich daran gestört, dass nach dem Rausziehen des losen Endes noch ein Überhandknoten übrigbleibt. Einfache Überhandknoten sind extrem schwer lösbar, wenn sie einmal unter Last geraten sind. Daher hatte ich an einem Knoten gesucht, der sich mindestens so gut wie ein geschlupfter Überhandknoten auflösen lässt. Auch lässt die Klemmeigenschaft des Hondaknotens als Seilspanner nach, wenn sein loses Ende als Schlupf geformt wird. Daher war auch dies Ziel meiner Forschung.
Am Fuhrmannsknoten hatte mich immer gestört, dass man ihn beim Sicherungsvorgang solange halten muss, bis man den letzten halben Schlag geknüpft hat.
Mit der Sartors-Seilspanner-Schlaufe scheine ich alle diese Anforderungen erfüllen zu können.

Haftungsausschluss:

ACHTUNG!

Prüfen Sie den Knoten sorgfältig und gewissenhaft! Fehler beim Knüpfen des Knotens können zu schweren Verletzungen oder zum Tod führen! Es wird keinerlei Verantwortung für irgendwelche Vorfälle oder Zwischenfälle übernommen, die sich aus der Verwendung irgendeiner Information auf dieser Homepage ergeben. Siehe auch Seite „Haftungsausschluss“.
Die von mir selbstentwickelten Knoten wurden von mir ausgiebig getestet. Sie haben jedoch noch ein Praxisbewährung durchlaufen. Daher sind all diese Knoten mit äußerster Vorsicht anzuwenden und solange die Praxisbewährung nicht vorliegt, ist die Anwendung in sicherheitsrelevanten Fällen zu unterlassen.
Um Erfahrungsberichte wird gebeten.

Daten:

Knoten-Typ / Verwendungszweck:

  • Seilspanner

ABOK-Nr.:

nicht gefunden

Knoten-Festigkeit:

unbekannt

Entwickler:

Jürgen Sartor, Karlsruhe, Deutschland

Datum der Entwicklung:

2022-02-24

Datum der Veröffentlichung :

2022-02-26

Verwandte Knoten:

Längs gerichteter Seilspanner:
Fuhrmannsknoten
Hondaknotens als Seilspanner
Seilspanner um ein Objekt:
Achter-Spanner-Stek

Vorteile:

  1. selbstklemmender Seilspanner
  2. vorzugsweise mit Schlupf im losen Ende zu verwenden
  3. trotz Schlupf im losen Ende hohe Haltekräfte
  4. auch unter (begrenzter) Last lösbar
  5. löst sich nach dem Öffnen komplett auf

Nachteile:

  1. Nicht der einfachste Knoten
  2. Das anfängliche Lösen nach höherer Last benötigt u. U. soviel Kraft wie beim Spannen.

Wirkprinzipien:

  1. Das lose Ende wird im Knoten eingeklemmt.
  2. Die Schlaufe hält, wenn auf dem linken und auf dem rechten Schenkel der Schlaufe die gleiche Last liegt.

Sartors-Seilspanner-Schlaufe

Knüpfen/Schlagen:

Zuerst legt man eine Bucht in eine andere Bucht und dreht dabei gleichtzeitig am Besten das lose Ende des Seils, hier nach unten links zeigend, in sich um den eigenen Kern, damit das Seil diese Buchten unterstützend selbst formt.
Anmerkung:
Die obere Bucht sollte ausreichend groß geformt werden, damit man sie um den stehenden Part mit einem vollen Törn schlagen kann. Sie wird später dann stramm gezogen.

Dabei wird zuerst die Bucht über den stehenden Part geholt und zwar so, dass die Verlängerung des losen Endes mehr in Richtung des stehenden Parts zum Liegen kommt, hier oben.

Die Bucht wird dann vollständig um den stehenden Part geschlagen, sodass das Ende der Bucht wieder nach unten zeigt und sich mit der ersten Bucht des stehenden Parts, jetzt ein Auge, überlagert.
Das lose Ende kommt hier jetzt nach unten links aus dem Auge heraus.

Das lose Ende wird zur Bucht geformt und von der entgegengesetzten Seite, hier also von rechts, durch das entstandene Auge geführt. Es ist nun die Schlaufe entstanden.

Jetzt zieht man am stehenden Part und am linken Schenkel der Schlaufe und hält dabei auch den rechten Schenkel so fest, dass er nicht wieder aus dem Auge gezogen wird und der Knoten nicht überschlägt. An dieser Stelle sollte der linke Schenkel stramm genug gezogen werden, damit später genügend Haltekraft aufgebaut werden kann, siehe Anmerkung 1.

Anmerkung 1: In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass der Knoten keine höheren Lasten aushält und anfängt zu rutschen. Dem kann begegnet werden indem man die Verlängerung des linken Schenkels im Knoten enger holt, die zugehörige Bucht im Knoten also mit dem linken Schenkel strammer zieht. Dafür darf die Schlaufe selbst aber noch nicht stramm gezogen sein.

Anmerkung 2: Wenn man die Verläufe von stehendem Part und den beiden Schenkeln im Knoten verfolgt, erkennt das geschulte Auge ähnliche Verläufe wie im Hondaknoten.

Die Schlaufe ist nun fixiert und kann dicht geholt werden, d. h. stramm gezogen werden. Dazu zieht man an der Verlängerung des rechten Schenkel, die auf der anderen Seite aus dem Knoten herausschaut, also der (hoffentlich) unteren Hälfte des Schlupfes.

Eigentlich wird natürlich die Schlaufe um ein Objekt geschlagen, wie hier gezeigt.
Am Schlupf wird jetzt die Schlaufe stramm gezogen, wobei darauf zu achten ist, dass das lose Ende nicht durch den Knoten gezogen wird.
Die Sartors-Seilspanner-Schlaufe ist jetzt fertig und kann belastet werden.

Lösen/Öffnen:

Zum Lösen des Knotens muss zuerst die Last vom Knoten genommen werden. Da die Sartors-Seilspanner-Schlaufe wie der Hondaknoten nur dann hält, wenn ca. beide Schenkel der Schlaufe gleich belastet sind, kann man die Sartors-Seilspanner-Schlaufe dadurch lockern, dass man das lose Ende der Sartors-Seilspanner-Schlaufe am Schenkel des losen Endes der Schlaufe, hier also der rechte Schenkel, rückwärts aus dem Knoten zieht.

Optional:
Sitzt der Knoten sehr stramm und lässt sich schlecht Lösen, kann man die beiden hier mit roten Pfeilen nach oben gekennzeichneten Ellbogen über dem stehenden Part, etwas nach oben ziehen. Dabei hält man da unter Ende des stehenden Parts am Besten mit der Hand fest, siehe den roten, nach unten zeigender Pfeil.

Nun sollte es relativ leich sein, das lose Ende und den rechten Schenkel in entgegengesetzten Richungen aus dem Knoten zu ziehen.

Der Schlupf ist dann wieder freigelegt und der Rest des Knotens hat keinen Halt mehr in sich selbst.

Er löst sich dann von alleine mit sehr wenig Zug vollständig auf.