als Seilspanner
als Bund
Deutsch
English

Beschreibung:

Der Achter-Spanner-Stek ist eine Kombination aus Seil-Spanner-Knoten und Verbinder-Knoten, mit dem man zwei Seile miteinander verbinden kann und diese Verbindung dann soweit kürzen kann, bis die Seile unter Spannung stehen. Nimmt man anstatt zwei Seilen zwei Parten eines Seils, kann man das Seil auch um ein Objekt, z. B. ein Paket, spannen und damit zuschnüren. Somit ist der Achter-Spanner-Stek auch als Paketknoten oder als Bund verwendbar.
Der Achter-Spanner-Stek hat eine hohe Klemmkraft, wird aber evtl. bei sehr hohen Lasten anfangen durchzurutschen. Daher ist er ohne Sicherung nur bis „hohe Lasten“ (einiges über 100 kg) sinnvoll einsetzbar, nicht jedoch für „extrem hohe Lasen“, wie z. B. beim Klettern, wenn man in ein Seil fallen würde. Daher ist bei extrem hohen Lasten eine Sicherung, z. B. in Überschlag, noch notwendig.
Der Vorteil des Achter-Spanner-Steks ist außerdem, das es zwischen „fest“ und „offen“ nur einen sehr kleinen Unterschied gibt, sodass wirklich auch ein Seil „gespannt“ werden kann und der Stek bei Zug auf die stehenden Parten dann sofort wieder von alleine(!) klemmt, also anders als z. B. beim Fuhrmannsknoten, bei dem man nach dem Spannen dann noch den losen Part sichern muss.
Der Achter-Spanner-Stek ist allerdings eher für dünnere Seile geeignet, da bei dickeren Seilen relativ hohe Kräfte zum Spannen benötigt werden.

Geschichte:

Noch relative zu Beginn meiner Knoten-Geschichte, so ca. nach 2 Jahren Erfahrung, habe ich an einem Knoten gesucht, mit dem man etwas zusammenbinden kann, indem man das Seil einfach zusammenzieht und dann der Knoten hält ohne dass man ihn noch sichern muss. Nach dem Zusammenziehen sollte ein hohe Spannkraft auf dem Seil liegen. Außerdem sollte dieser Knoten auch unter Last wieder entlastbar sein. Die ersten Erfolge hatte ich mit dem Verflechten eines Überhandknotens mit einer Bucht. Diese war aber für mich nicht ausreichend zufriedenstellend. Nach einer Weile hatte ich dann den Achter-Spanner-Stek gefunden, der meinen damaligen Ansprüchen genügte und ich heute noch mit ihm zufrieden bin. Erst später hatte ich entdeckt, dass die eine Hälfte des Steks eigentlich ein gefalteter Achterknoten ist, weil ich davor ihn immer in seiner Endform geknotet hatte. Erst beim Abwickeln hatte ich diese Grundform entdeckt und die Anleitung unten dementsprechend erstellt und ihm den heutigen Namen gegeben.

Hinweis:
Der Knoten in dem einen Seil (hier grün) klemmt das um mindestens 90° abgewinkelte andere Seil (hier blau) ein. Dadurch ist alleine aber keine 100%ige Lastaufnahme gewährleistet. Die Klemmkraft reicht nur bis zu einer bestimmten, aber hohen Grenze bzw. Schwelle (je nach Seil einiges über 100 kg). Ist eine höhere Last notwendig, muss der lose Part der blauen Leine z. B. durch einen Halben Schlag gesichert werden. Daher ist dieser Knoten ohne Sicherung nur für hohe Lasten, aber nicht für Höchstlast geeignet und damit mit Vorsicht und NICHT in lebenssichernden Anwendungen zu verwenden.

Haftungsausschluss:

ACHTUNG!

Prüfen Sie den Knoten sorgfältig und gewissenhaft! Fehler beim Knüpfen des Knotens können zu schweren Verletzungen oder zum Tod führen! Es wird keinerlei Verantwortung für irgendwelche Vorfälle oder Zwischenfälle übernommen, die sich aus der Verwendung irgendeiner Information auf dieser Homepage ergeben. Siehe auch Seite „Haftungsausschluss“.
Die von mir selbstentwickelten Knoten wurden von mir ausgiebig getestet. Sie haben jedoch noch ein Praxisbewährung durchlaufen. Daher sind all diese Knoten mit äußerster Vorsicht anzuwenden und solange die Praxisbewährung nicht vorliegt, ist die Anwendung in sicherheitsrelevanten Fällen zu unterlassen.

Um Erfahrungsberichte wird gebeten.

Daten:

Knoten-Typ / Verwendungszweck:

  • Entlastbarer Seil-Spanner mit zwei Seilen oder zwei Seilenden (kein Zurrknoten bzw. kein Fuhrmannsknoten)
  • Knoten zum verschnüren von Objekten, z. B. Paketen (nicht der „Paketknoten“)
  • Verbindungsknoten (mit Sicherung, ohne Sicherung nur bedingt, d. h. lastabhängig)
  • Abschlussknoten für Bünde
  • Seilverkürzer (wenn 2 Seile miteinander verbunden werden)

ABOK-Nr.:

nicht gefunden!

Knoten-Festigkeit:

?

Entwickler:

Jürgen Sartor, Karlsruhe, Deutschland

Datum der Entwicklung:

2019-02-26

Datum der Veröffentlichung :

2021-11-24

Verwandte Knoten:

Bei Verwendung von zwei Seilen:
– sucht seinesgleichen
Bei Verwendung von nur einem Seilen:
– Konstriktorknoten
– Webleinenstek

Vorteile:

  1. ein Objekt lässt sich leicht zuschnüren, ohne dass man nachsichern muss.
  2. Der Stek ist auch unter Last „entlastbar“
  3. Nach dem Spannen bleibt relativ viel von der aufgewendeten Spannkraft auf dem Seil zurück, da wenig Differenz zwischen „spannen“ und „halten“ im Knoten liegt.

Nachteile:

  1. Der Stek hat je nach verwendetem Seil eine Halteschwelle (normalerweise einiges über 100 kg, je nach Seil). Wenn diese Zugkraft überschritten wird, kann der Stek anfangen zu rutschen.
  2. Wird der innere Achter-Knoten nicht richtig dicht geholt, kann das Lösen des Achter-Spanner-Steks je nach Seil-Typ evtl. schwierig werden.
  3. Je dicker das Seil wird, umso höhere Kräfte werden zum Spannen des Seils benötigt. Daher ist der Knoten eher für dünnnere Seile geeignet.

Wirkprinzipien:

  1. Abwinkeln des Zugseils (hier blau) über ein anderes Seilstück innerhalb des Achter-Seils (hier grün).
  2. Einklemmen des losen Endes des Zugseils (hier blau) zwischen Teile des Achter-Seils (hier grün) => Achter-Klemme.
  3. Minimales Öffnen der Achter-Klemme beim Ziehen am losen Ende des Zugseils.
  4. Sofortiges Schließen der Achter-Klemme beim Loslassen des losen Endes des Zugseils.

Knüpf-Variante mit je einem Ende von zwei Seilen

Knüpfen/Schlagen:

Zuerst schlägt man einen Achter-Knoten in der hier dargestellten Form, sodass der lose Part über dem stehenden Part im letzten Bogen zu liegen kommt.

Der Achter-Knoten bleibt aber nicht so, sondern wird gefaltet, indem man den oberen Bogen nach unten in die Mitte klappt und den losen Part nach oben parallel zu dem geklappten Bogen holt …

… sodass diese dadurch entstandene Bucht im losen Ende in der Mitte des Knotens liegt. Wichtig dabei ist, das der ober Part dieser Bucht wie ein Steg auf der Mitte des Knotens quer drüber liegt und der lose Part von rechts hinten nach links vorne unterhalb des Steg, d. h. auf der vom stehenden Part wegzeigenden Seite des Stegs, durch das Hauptauge des Knotens geht.

Das andere, hier blaue, Seil kommt von ganz hinten durch das oberste Loch (Auge) des Knotens …

… macht eine 180°-Wende über den Quer-Steg und den losen Part drüber hinweg und geht dann durch das untere Loch (Auge) wieder nach hinten zurück, sodass auch hier wieder eine Bucht entstanden ist.

Jetzt wird noch der Achter-Knoten dicht geholt (stramm gezogen) indem man am stehenden Part des Achter-Knotens und am Quersteg zieht.
Auch das blaue Seil sollte an dieser Stelle schon dicht geholt werden, d. h. an den Steg gezogen werden.
ACHTUNG: Wird der Achter-Knoten hier nicht richtig dicht geholt, kann das Lösen des Achter-Spanner-Steks je nach Seil-Art schwierig werden. Daher ist hier auf ein korrektes Dichtholen zu achten!

Als letztes wird jetzt noch der lose Part (Tampen) dicht geholt.

Damit ist der Achter-Spanner-Stek fertig und belastbar, indem man an den beiden stehenden Parten der beiden Seile zieht.

Spannen:

Das blaue Seil kann man durch den Achter-Knoten durchziehen, d. h. die Seile spannen, indem man an den beiden losen Parten der beiden Seile zieht. Dadurch kommt, wenn die Seile in ihren Anschlag kommen, Zug auf die beiden stehenden Parten und der lose Part des blauen Seils wird zwischen Steg und Bucht des stehenden Parts des Achter-Knotens eingeklemmt. Durch die 180°-Wende im blauen Seil und das Einklemmen des losen Parts kann das blaue Seil nur noch bei sehr hohen Lasten anfangen zu rutschen, wenn überhaupt. Das besondere an diesem Stek ist, dass beim Zug an den beiden losen Parten der Stek eigentlich in sich gelöst wird, durch den sich aufbauenden Zug an den beiden stehenden Parten, der Stek aber eigentlich in sich geklemmt wird. Aufgrund der Topologie des Knotens liegen hier „lose“ und „fest“ sehr dicht beieinander und damit ist dazwischen kaum ein Längenunterschied auszumachen.

Belasten:

Belastet wird der Achter-Spanner-Stek, indem man an den beiden feststehenden Parten der beiden Seile zieht. Dadurch wird die Bucht, durch die die blaue Leine geführt wird, verengt und die blaue Leine wird gehalten.

Entspannen:

Entspannen kann man den Achter-Spanner-Stek auch weitestgehend unter Last oder auch ohne Last, indem man den Achter-Knoten mit der einen Hand festhält und dann durch die Last oder manuell an dem feststehenden Part der blauen Leine diese rückwärts durch den gefalteten Achter-Knoten zurückzieht.

Lösen/Öffnen:

Vor dem Lösen bzw. Öffnen des Steks sollte man ihn erst einmal entspannen, siehe oben.
Danach kann man den feststehenden Part des gefalteten Achter-Knotens etwas herausziehen und der Knoten bzw. Stek kann in allen Richtungen auseinander genommen werden.

Knüpf-Variante mit einem Ende eines Seils und einer Mitte (oder Ende) des anderen Seils

Knüpfen/Schlagen:

Anmerkung: In dieser Varianten wird der gefaltete Achter-Knoten in die Bucht der blauen Leine hinein geknüpft.

Zuerst wird die Bucht in der hier blauen Leine gelegt. Hier wird zwar eine Bucht im Ende einer Leine gezeigt, aber prinzipiell ist hier auch eine Bucht in der Mitte einer Leine möglich.
Mit der hier grünen Leine wird ein Auge gelegt, und zwar so, dass das lose Ende bzw. der lose Part unter dem stehenden Part liegt.

Dieses Auge wird über die Bucht der blauen Leine gelegt. Das lose Ende der grünen Leine muss dabei auf der Buchtbogen-abgewandten Seite der blauen Leine liegen.

Danach wird das lose Ende der grünen Leine, d. h. der Leine mit dem Achter-Knoten, zwischen Auge und Bucht als Quersteg durchgezogen. Dieser Quersteg ist eigentlich dafür verantwortlich, dass bei Zug an den feststehenden Parten die Bucht eingeklemmt wird. Dies funktioniert aber so alleine nicht besonders gut.

Der lose Part muss nach einer 180°-Wende zurück durch das Auge gezogen werden und zwar auf der Seite, die dem feststehenden Part abgewandt ist. Dadurch werden mehrere positive Eigenschaften erzielt:

  1. lässt sich die blaue Leine so wesentlich besser durch den gefalteten Achter-Knoten ziehen,
  2. wird das lose Ende dazu verwendet, den gefalteten Achter-Knoten leicht zu öffnen, wenn an beiden losen Enden der beiden Leinen gezogen wird.

Um die volle Wirkung zu erhalten, muss der Stek noch dicht geholt werden, d. h. stramm gezogen werden. Zuerst holt man den Steg dicht und zieht auch die blaue Bucht etwas stramm.
ACHTUNG: Wird der Achter-Knoten hier nicht richtig dicht geholt, kann das Lösen des Achter-Spanner-Steks je nach Seil-Art schwierig werden. Daher ist hier auf ein korrektes Dichtholen zu achten!

Dann wird noch der lose Part stramm gezogen.

Jetzt ist der Achter-Spanner-Stek fertig und kann durch Zug an den beiden feststehenden Parten belastet werden.

Knüpf-Variante mit einem Ende eines Seils und der Mitte (oder Ende) des gleichen Seils

Knüpfen/Schlagen:

In dieser Varianten wird der Achter-Spanner-Stek im selben Seil um ein Objekt oder um mehrere Objekte als Bund geknotet. Nach dem Zuziehen spannte das Seil um die Objekte drumherum und sie werden festgehalten.